Braunschweig
Millionenschwere Investitionen ins Braunschweiger Glasfasernetz
Braunschweig. Die Stadtverwaltung hat den Rat der Stadt in einer Mitteilung außerhalb von Sitzungen über den Sachstand des Glasfaserausbaus in Braunschweig informiert. Dies sind die wichtigsten Punkte:
Der geförderte Glasfaserausbau, die so genannte „Weiße-Flecken-Förderung“ für Bereiche, in denen die Breitbandrate weniger als 30 Mbit pro Sekunde beträgt, soll im zweiten Quartal dieses Jahres ausgeschrieben werden. Ein Baustart könnte je nach Auslastung der Telekommunikationsunternehmen (TKU), die den Zuschlag erhalten, sowie der Baustellensituation im Stadtgebiet noch in diesem Jahr erfolgen.
Durch das hohe eigenwirtschaftliche Engagement der TKU, welches nicht zuletzt auch auf die intensiven Gespräche der Breitbandkoordinierung zurückzuführen ist, werden sich die vorläufig geförderten Ausbaubereiche (ca. 550 Adressen, davon ca. 320 in ausgewiesenen Gewerbegebieten) und somit auch aufzubringende städtische Kofinanzierungsmittel voraussichtlich reduzieren.
Folgende eigenwirtschaftlichen Projekte haben begonnen oder sind geplant:
BS|Energy setzt seinen 2018 begonnenen Glasfaserausbau in den Gewerbegebieten fort und will in diesem Jahr rund sieben weitere Gebiete erschließen. Nach Abschluss der Maßnahmen stehen dann in 26 Gewerbegebieten ca. 1.400 Betrieben ultraschnelle Glasfaserleitungen zur Verfügung. Damit sind grundsätzlich alle Gewerbegebiete bis auf Einzel-/Insellagen, die wiederum größtenteils über die Förderung abgedeckt werden sollen, erschlossen.
Das Unternehmen ‚Deutsche Glasfaser‘ ist auf die Verwaltung zugekommen und beabsichtigt nach erstem Bekunden im Stadtteil Lamme voraussichtlich ab Mai 2021 eine so genannte Nachfragebündelung durchzuführen. Über die Nachfragebündelung möchte das Unternehmen in Erfahrung bringen, ob sich eine ausreichende Anzahl an Haushalten bereit erklärt, einen Glasfaser-Anschlussvertrag bei der ‚Deutschen Glasfaser‘ abzuschließen. Nähere Informationen hierzu und zum weiteren Vorgehen werden seitens des TKU noch bekannt gegeben.
Die Deutsche Telekom will im östlichen Ringgebiet und im nördlichen Bereich des westlichen Ringgebiets sowie dem Stadtteil Ölper ca. 30.000 Haushalte eigenwirtschaftlich mit Glasfaserleitungen erschließen. Dabei soll jedes Gebäude bzw. in Mehrfamilienhäusern jede Wohnungseinheit eine eigene Glasfaserleitung erhalten (FttH – Fibre to the Home). Die Baumaßnahmen mit mehreren von dem TKU beauftragten Firmen sind ab Ende März/Anfang April bis voraussichtlich Ende des Jahres 2021 vorgesehen. Die Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümer bzw. Bewohnerinnen und Bewohner wurden seitens der Telekom kontaktiert. Bei erfolgreichem Verlauf der o.a. Vorhaben 2021 hält das Unternehmen auch in den Jahren 2022 und 2023 die FttH-Erschließungen in Braunschweig in vergleichbaren Dimensionen für denkbar. Je nach Planungs- und Baufortschritt könnten durch ein „Zusatzprogramm“ in diesem Jahr ggf. noch weitere Haushalte mit Glasfaser angebunden werden. Nähere Details soll die Stadtverwaltung im II. Quartal erhalten.
„Die Verwaltung begrüßt ausdrücklich das Engagement der TKU mit millionenschweren Investitionen in das wichtige Netz der Zukunft, welches Bandbreiten von mehreren Gigabits ermöglicht“, hebt Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa hervor. „Die nun seit einem Jahr vorherrschenden Einschränkungen im Zuge der Corona- Pandemie zeigen im Privaten sowie im Geschäftlichen die Bedeutung leistungsfähiger Internetversorgung auf. Ein umfängliches Glasfasernetz bietet die Basis für den digitalen Wandel in der Stadt Braunschweig.“
Gemeinsam mit den Unternehmen wird die Stadtverwaltung bestmöglich darauf hinwirken, dass die Beeinträchtigungen der Bürgerinnen und Bürger durch die erforderlichen Tiefbauarbeiten den Umständen entsprechend möglichst minimiert werden. Dennoch werden sich teilweise auch erhebliche Beeinträchtigungen nicht vermeiden lassen. Die Veränderung von Verkehrsflüssen oder der Wegfall von Parkraum wird aufgrund der „wandernden Baustellen“ jedoch nur temporär sein.
PM/Stadt Braunschweig