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Ex-FDP-Schatzmeister Christ verlässt die Liberalen
Berlin (dts) – Der frühere FDP-Schatzmeister Harald Christ verlässt die Liberalen. „Ich werde nicht mehr Mitglied der FDP sein“, sagte der Unternehmer dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). „Wenn ich Mitglied einer Partei bin, werde ich mit dem identifiziert, was diese Partei tut. Das wollte ich nicht mehr. Für mich ist Haltung wichtig.“
Christ begründete seine Entscheidung mit dem Vorgehen der Parteiführung in den vergangenen Wochen. „Aber ich habe auch innerhalb der Partei immer wieder zum Ausdruck gebracht, dass ich den frühen Ampel-Ausstieg für einen Fehler halte. Es geht hier nicht um Planspiele. In einer solchen Lage müssen alle Politiker und Parteien Verantwortung übernehmen“, sagte er.
Gerade die kriegerischen Begriffe, mit denen die FDP intern Vorbereitungen auf das Ende der Koalition traf – unter anderem war in einem Strategiedokument vom „D-Day“ die Rede -, irritierten Christ: „Ich kann über Worte wie „D-Day“ und „offene Feldschlacht“ nur den Kopf schütteln.“ Diese Wortwahl sei zu verurteilen, „auch das ganze Drumherum-Reden, dieses Taktieren – das hätte ich gerne der FDP, aber auch der deutschen Bevölkerung erspart“.
„Ich empfehle der Parteiführung jetzt, sich ehrlich zu machen und alles auf den Tisch zu bringen“, fügte Christ hinzu. Er kritisierte auch die Salamitaktik der vergangenen Tage: „Das D-Day-Strategiepapier hat mich stilistisch und inhaltlich schon fassungslos gemacht. Mindestens genauso schlimm aber ist die Art, wie damit umgegangen wurde“, sagte er.
Einen Rücktritt von Parteichef Christian Lindner fordert Christ nicht. „Ich sehe keine Alternative zu Christian Lindner“, sagte er. Allerdings schränkte er ein: „Natürlich nur auf Basis von dem, was heute bekannt ist.“ Lindner bestreitet, Kenntnis von dem D-Day-Papier genommen zu haben.
Christ kündigte zudem an, im Wahlkampf werde er „mindestens 250.000 Euro an alle Parteien der demokratischen Mitte spenden, also an die SPD, die Grünen, die FDP, die CDU und die CSU“.
Foto: FDP-Logo auf Parteitag (Archiv), via dts Nachrichtenagentur