Deutschland & Welt
Cybersicherheitslage bleibt angespannt
Berlin (dts) – Die Sicherheitslage im Cyberraum ist weiterhin angespannt. Wie aus dem am Dienstag vorgestellten Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland hervorgeht, wurden im Berichtszeitraum von Mitte 2023 bis Mitte 2024 täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt – ein Anstieg von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Dieser ist nach Angaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) insbesondere auf eine Zunahme von Schadprogramm-Varianten zurückzuführen, die Schwachstellen in 64-Bit-Varianten von Windows ausnutzen. Zudem legten Android-Schadprogramm-Varianten im Berichtszeitraum überdurchschnittlich zu.
Nach wie vor stellen zudem Ransomware-Angriffe Unternehmen und Institutionen vor große Herausforderungen. Die Zahl der Opfer von Datenleaks nach Ransomware-Angriffen ist weiter gestiegen. Gleichzeitig sank der Anteil der Ransomware-Opfer, die Lösegeld bezahlen. Betroffene, die über funktionierende Sicherungskopien ihrer Daten verfügen, sind nicht auf die Entschlüsselung ihrer Systeme durch die Angreifer angewiesen. Zudem gehen immer mehr Unternehmen transparent mit Cyberangriffen um.
Vor dem Hintergrund geopolitischer Konfliktlagen seien auch professionelle und oftmals staatlich gelenkte Angriffe durch APT-Gruppierungen weiterhin zu beobachten, heißt es in dem Bericht weiter. So habe Cyberspionage zum Nachteil von Behörden, Parteien, politischen Institutionen und Unternehmen an Bedeutung gewonnen.
Bei DDoS-Angriffen haben derweil Qualität und Häufigkeit deutlich zugenommen. Der Anteil hochvoluminöser DDoS-Angriffe mit einer Bandbreite von über 10.000 Megabit pro Sekunde lag im ersten Halbjahr 2024 bei monatlich durchschnittlich 13 Prozent und war damit mehr als doppelt so hoch wie im langjährigen Durchschnitt mit 6,75 Prozent. Angreifer stellen die vergleichsweise geringen Schadwirkungen solcher Überlast-Angriffe übertrieben in sozialen Netzwerken dar, um allgemeine gesellschaftliche Verunsicherung zu schüren.
Foto: Computer-Nutzer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur