Deutschland & Welt
Umfrage: Mehrheit hat Angst vor „Deepfakes“
Berlin (dts) – Die Mehrheit der Deutschen hat Angst vor sogenannten „Deepfakes“. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom, die am Montag veröffentlicht wurde.
Eine knappe Mehrheit der Deutschen hat demnach schon einmal von solchen „Deepfakes“ gehört oder gelesen (60 Prozent). Dabei handelt es sich um Bilder, Audios oder Videos, die täuschend echt verändert oder verfälscht werden. Allerdings können nur 15 Prozent gut erklären, was man unter „Deepfakes“ versteht. 23 Prozent wissen zumindest in etwa darüber Bescheid, 22 Prozent haben zwar schon davon gelesen oder gehört, wissen aber nicht genau, was es ist.
Ein Drittel (33 Prozent) hingegen hat noch nie von „Deepfakes“ gelesen oder gehört. 81 Prozent der Deutschen sagen, sie würden ein „Deepfake“ nicht erkennen. 44 Prozent geben an, schon einmal auf ein „Deepfake“ hereingefallen zu sein. 70 Prozent sind der Meinung, Fotos und Videos könne man heute nicht mehr vertrauen und 63 Prozent sagen sogar, „Deepfakes“ machten ihnen Angst.
60 Prozent sehen in „Deepfakes“ eine Gefahr für unsere Demokratie. Andererseits sieht über die Hälfte auch positive Einsatzmöglichkeiten: 55 Prozent sind der Meinung, entsprechende Inhalte könnten sinnvoll genutzt werden, etwa im Kino oder in der Kunst. Den allermeisten sind „Deepfakes“ bisher in Informationssendungen begegnet: 63 Prozent sagen, sie haben „Deepfakes“ in Berichterstattungen über das Thema gesehen. Nur zwei Prozent haben im Internet „Deepfakes“ erkannt, die nicht als solche gekennzeichnet waren.
Acht Prozent sind auf „Deepfakes“ gestoßen, die als solche gekennzeichnet waren. Und drei Prozent haben selbst schon einmal eine Software ausprobiert, mit der man „Deepfakes“ erstellen kann. Eine breite Mehrheit (84 Prozent) fordert eine Kennzeichnungspflicht für entsprechende Inhalte, 60 Prozent sagen, sie sollten ganz verboten werden. Für die Erhebung befragte Bitkom Research telefonisch 1.002 Personen in Deutschland ab 16 Jahren.
Foto: Junge Frau mit Smartphone (Archiv), über dts Nachrichtenagentur