Leverkusen
Neue Corona-Mutation in Leverkusen nachgewiesen
Leverkusen. Die aus Großbritannien bekannte Mutation des Corona-Virus B.1.1.7. ist erstmals auch in Leverkusen entdeckt worden. In einer Senioreneinrichtung der AWO in Rheindorf gab es in der vergangenen Woche einen Corona-Ausbruch. 29 von 114 Bewohnerinnen und Bewohnern waren positiv getestet worden, ebenso 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weil das plötzliche Ausbruchsgeschehen den Verdacht nahelegte, dass auch die neue, ansteckende Virusvariante daran beteiligt sein könnte, veranlasste das städtische Gesundheitsamt die neuerliche PCR-Sequenzierung von sechs positiven Abstrichen auf alle bekannten mutierten Virusvarianten.
In vier Fällen, bei zwei Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern und zwei Bewohnerinnen bzw. Bewohnern, wurde die Mutation B.1.1.7. nun nachgewiesen.
Dr. Tilman Kramer, ärztlicher Vertreter von Amtsarzt Dr. Oehler, sagt: „Erwiesen ist nun, dass die neue Virusvariante auch in Leverkusen angekommen ist.“ Die Mutation gilt als deutlich ansteckender, als die bisher kursierenden Virus-Stämme. Die Betroffenen sind allerdings nicht schwerer erkrankt, als bei der bisherigen Variante. Tests weiterer Proben werden in der betroffenen Einrichtung daher nicht in Auftrag gegeben. „Für die medizinische Behandlung ist es nicht relevant, zu wissen, um welchen Virusstamm es sich handelt“, begründet das Dr. Kramer. „Für das Infektionsgeschehen allerdings ist das eine wichtige Information.“
Das RKI beobachtet und analysiert in Deutschland zirkulierende SARS-CoV-2-Varianten. Auch in NRW sind bereits Fälle der neuen Virusvariante aufgetreten, u.a. in Köln und Viersen. Über den Leverkusener Befund wurden das RKI, die Bezirksregierung Köln sowie das NRW-Gesundheitsministerium informiert. Angesichts der Ansteckungsgefahr, die durch die Ausbreitung der neuen Virusvariante entsteht, begrüßt die Stadt Leverkusen, dass morgen auf Bundesebene über schärfere Lockdown-Maßnahmen gesprochen wird, will dem aber nicht durch Ortsrecht vorgreifen. In der betroffenen AWO-Senioreneinrichtung gilt bis auf Weiteres ein Besuchsverbot für Angehörige. Außerdem arbeiten dort, soweit möglich, die Verwaltungsmitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Homeoffice aus.
Um sich vor dieser neuartigen Virusvariante zu schützen, erinnert Dr. Kramer daran, dass jede Bürgerin und jeder Bürger Leverkusens dazu beitragen kann und sollte: „Es zeigt sich gerade jetzt, wie wichtig das konsequente Einhalten der Hygiene-Regeln ist: Hände waschen, Abstand halten, und vor allem eine Maske tragen, sobald man Menschen außerhalb des eigenen Haushaltes begegnet.“
PM/Stadt Leverkusen