

Blaulicht
Frausein als Sicherheitsrisiko – Grüne fordern härtere Maßnahmen gegen Partnerschaftsgewalt
Berlin (dts) – In Berlin sind in den vergangenen Jahren etliche Frauen Opfer von Femiziden geworden. Seit 2023 wurden insgesamt 20 Frauen von einem Mann im Zuge partnerschaftlicher oder häuslicher Gewalt getötet, geht aus der Antwort der Senatsinnenverwaltung auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus hervor, über die der „Tagesspiegel“ (Freitagausgabe) vorab berichtet.
Demnach wurden vergangenes Jahr Frauen in 9.908 Fällen Opfer von Delikten mit Gewaltcharakter in ihrer Beziehung. Dazu zählen Straftaten wie Nötigung, Stalking, oder sexueller Missbrauch. Mehr als 5.800-mal handelte es sich dabei um Körperverletzung, in über 700 Fällen davon um schwere Körperverletzung. 2.674-mal waren auch Männer die Opfer von Taten in der Partnerschaft.
Zum Schutz vor weiteren Straftaten innerhalb einer Beziehung hat die Berliner Polizei im vergangenen Jahr insgesamt 2.088 Wegweisungen gegen Partner durchgeführt. Dabei wird Tätern der Hausschlüssel abgenommen. Sie dürfen die Partnerschaftliche Wohnung anschließend für maximal 14 Tage nicht mehr betreten. Zugleich registrierte die Polizei im vergangenen Jahr knapp 1.700 Verstöße gegen das im Gewaltschutzgesetz enthaltene Näherungs- und Betretungsverbot der gemeinsamen Wohnung.
Angesichts dieser Zahlen reichen aus Sicht der frauenpolitischen Sprecherin der Grünen-Fraktion, Bahar Haghaniour die bisherigen Maßnahmen zum Schutz von Frauen nicht aus. „Frausein ist in Deutschland ein Sicherheitsrisiko. Wir Grüne fordern deshalb besseren Gewaltschutz. Denn dieser rettet Leben“, sagte sie dem „Tagesspiegel“. So sei die bislang geltende Dauer von maximal 14 Tagen bei Wegweisungen zu kurz. Die Grünen forderten daher eine Verlängerung der Wegweisung auf vier Wochen.
Foto: Demonstrantin gegen Gewalt an Frauen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
