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Deutscher Handel warnt vor Billig-Konkurrenz aus China – Umsätze brechen ein

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Berlin (dts) – In einem Brandbrief an Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat der Handelsverband Deutschland (HDE) den Ressortchef aufgefordert, sich auf EU-Ebene dafür einzusetzen, dass Maßnahmen gegen Shein und Temu schneller beschlossen und eingeführt werden. Das berichtet der „Spiegel“.

„Es kann nicht sein, dass die Unternehmen in der EU, die alle Bestimmungen einhalten müssen, am Ende die Dummen sind, weil ihre Konkurrenz aus China nicht auf die Einhaltung der EU-Normen kontrolliert werden kann und auch nicht wird“, schreiben HDE-Präsident Alexander von Preen und Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Hintergrund ist ein geplantes Treffen der EU-Finanzminister am 20. Juni. Dort solle Klingbeil ein „entschlossenes Zeichen gegen die Paketflut sowie die zigtausend nicht verkehrsfähigen Produkte aus China“ setzen, so der HDE. Die Instrumente dazu lägen auf dem Tisch.


Der HDE befürwortet Maßnahmen wie die Abschaffung der 150-Euro-Zollfreigrenze und die Einführung einer Bearbeitungsgebühr für Chinapakete. Bei der Bearbeitungsgebühr müsse allerdings sichergestellt werden, dass diese nur für „Sendungen aus Ländern von außerhalb der EU erhoben wird und nur Waren betrifft, die direkt an die Endkunden versendet werden“. Ansonsten könnte das die internationalen Einkäufe der heimischen Handelsunternehmen verteuern.

Nicht nur der Handel, sondern auch Tausende Zuliefererunternehmen seien derzeit „einem unfairen Wettbewerb ausgesetzt“, so der Vorwurf des HDE. Sie hätten mit Umsatzrückgängen von bis zu 60 Prozent zu kämpfen. „Der Handel bleibt folglich auf den zu deutlich höheren Preisen produzierten Waren sitzen.“

Foto: Pakete in einem Späti (Archiv), via dts Nachrichtenagentur