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NRW: Immer höhere Kosten für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

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Köln (dts) – Die Kosten für Unterbringung, Verpflegung und Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen haben sich in zwei Jahren mehr als verdoppelt.

Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitagsausgabe) unter Berufung auf das NRW-Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration berichtet, stiegen die Ausgaben von 123,6 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 284,4 Millionen im Jahr 2024. 2023 lagen die Kosten den Angaben zufolge bei 164,4 Millionen Euro. Die Entwicklung korrespondiert mit stark gestiegenen Fallzahlen.


Nach den Angaben wurden 2020 in NRW noch 1.796 Mädchen und Jungen „in Obhut“ genommen. 2023 waren es 7.668 Minderjährige. 2021 kamen 2.490, im Jahr darauf 6.529 Kinder und Jugendliche nach Nordrhein-Westfalen. Die meisten von ihnen werden in Köln untergebracht: Bereits 2020 waren es 346, im Jahr 2023 stieg die Zahl auf 478. Zum Vergleich: In Düsseldorf waren es 2023 insgesamt 364, in Bonn 118, in der gesamten Städteregion Aachen 452 und in Leverkusen 65.

Den finanziellen Aufwand bekommen die Kommunen vom Land erstattet. „Seit dem Anstieg der Zuzugszahlen Ende 2021/Anfang 2022 stehen die Kommunen in der Tat vor großen Herausforderungen“, sagte eine Ministeriumssprecherin. Um auf die „enormen Belastungen der Jugendämter“ zu reagieren und den Ausbau zusätzlicher Betreuungsplätze zu vereinfachen, habe die Landesregierung im März 2022 sogenannte „Brückenlösungen“ zugelassen. In der Praxis bedeutet dies, dass die Jugendämter übergangsweise auch Einrichtungen vor Ort nutzen können, die „kurzfristig vor Abschluss einer Betriebserlaubniserteilung“ stehen, so die Sprecherin.

Foto: Wohncontainer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur