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DM will im zweiten Halbjahr mit Onlineapotheke starten
Karlsruhe (dts) – Die Drogeriekette DM will im zweiten Halbjahr in das Apothekengeschäft einsteigen. „Wir werden nichtverschreibungspflichtige OTC-Produkte online anbieten, die Kunden bisher nur in der Apotheke kaufen können“, sagte DM-Chef Christoph Werner der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstagausgabe).
In den stationären DM-Märkten werde man diese Waren aber nicht anbieten, erklärte er. Das sei bisher nicht erlaubt, daher gehe man den Weg über eine DM-Onlineapotheke.
„Wir beobachten große Aufgabenstellungen im Gesundheitswesen“, begründete Werner den Schritt. Statistisch betrachtet schließe jeden Tag eine Apotheke, der demographische Wandel verändere die Kundenbedürfnisse, und die Gesundheitskosten stiegen.
Es sei absehbar, dass sich die regulatorischen Rahmenbedingungen bald ändern müssten, wenn ein zuverlässiges und erschwingliches Gesundheitswesen in Deutschland weiterhin gewährleistet sein solle, so Werner. „Uns geht es daher nicht darum, den Apotheken Konkurrenz zu machen, sondern unseren Beitrag für eine erschwingliche Versorgung mit Gesundheitsprodukten in Deutschland zu leisten.“
Den Vorwurf, damit das Apothekensterben zu beschleunigen, wies Werner zurück. „Unternehmerische Apotheker“ hätten nach einer Liberalisierung große Chancen. Auch das sei vergleichbar mit der Situation bei der Drogerieliberalisierung in den 1970er Jahren. Die Gründer damals hätten nicht die bestehenden Strukturen verteidigt, sondern neue Chancen erkannt und diese mutig ergriffen.
Für die mehr als 2.000 DM-Filialen liebäugelt Werner mit Gesundheitsdienstleistungen. „Man könnte sich schon vorstellen, dass es in irgendeiner Form solche Dienstleistungen auch im Drogeriemarkt geben kann“, sagte er, ohne Beispiele nennen zu wollen. „Unsere Sortimentsschwerpunkte sind Schönheit, Foto, Haushalt, Baby und Gesundheit. Da passt die Gesundheitspositionierung natürlich sehr gut rein.“ Generell hänge dies jedoch vom regulatorischen Rahmen ab.
Foto: Drogeriemarkt dm (Archiv), via dts Nachrichtenagentur