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Ex-Bundesbankpräsident Helmut Schlesinger ist tot

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Frankfurt am Main (dts) – Der frühere Bundesbankpräsident Helmut Schlesinger ist tot. Er sei bereits am Montag im Alter von 100 Jahren gestorben, teilte die Zentralbank am Freitag mit.

Schlesinger war von 1980 bis Ende Mitte 1991 Vizepräsident und danach bis Ende September 1993 Präsident der Deutschen Bundesbank. Insgesamt war er mehr als 41 Jahre für die Zentralbank tätig. „In seinen mehr als 41 Jahren bei der Bundesbank hat er einen großen Beitrag dazu geleistet, dass die D-Mark eine der stabilsten Währungen der Welt war und auch zu dem Stabilitätsanker im späteren Europäischen Währungssystem wurde“, sagte Bundesbankpräsident Joachim Nagel.


Sein Einsatz für eine stabile D-Mark hatte ihm sowohl Anerkennung als auch Kritik beschert. So wurde er etwa in seiner aktiven Zeit als „bayerischer Preuße“ oder „unbequemer Mahner“ bezeichnet. Als Schlesinger Präsident der Bundesbank war, stemmte sich die deutsche Zentralbank mit höheren Zinsen gegen den Preisauftrieb infolge der deutschen Wiedervereinigung. Ihre Hochzinspolitik stieß dabei auch im Ausland auf Kritik. Viele Partnerländer im Europäischen Währungssystem (EWS) machten die deutsche Zentralbank für die Währungskrisen und Abwertungsrunden der Jahre 1992 und 1993 verantwortlich. 1993 wurde Schlesinger nach dem Erreichen der Altersgrenze durch Hans Tietmeyer abgelöst.

Foto: Deutsche Bundesbank (Archiv), via dts Nachrichtenagentur